Es sollte nichts Großes werden. Nur eine ganz normale Schulveranstaltung in der Cafeteria, mit Klappstühlen, die ein bisschen wackeln, und ein paar Eltern, die Pappbecher mit Kaffee balancieren. Doch am Ende des Abends verließen die Leute die Schule mit mehr als nur Keksresten – sie hatten eine neue Einstellung zum Thema Geld. Und in dieser kleinen Veränderung zeigte sich genau, was der CFIEE, der International Economic Education Council, versucht: etwas Erdrückendes wie Schulden zu einem Thema zu machen, an dem sich jeder beteiligen kann.
In der Sitzung ging es um persönliche Finanzen. Nichts Auffälliges – nur eine Moderatorin, die Familien durch alltägliche Situationen führte. „Was passiert“, fragte sie, „wenn man Lebensmittel mit einer Kreditkarte bezahlt und diese nicht sofort abbezahlt?“ Eine einfache Frage, die aber wie ein Stein im Feuer landete. Eltern flüsterten miteinander, Kinder wirkten neugierig, und ausnahmsweise war Geld nicht das stille, leicht beschämende Thema, das es sonst ist.
Das ist die Magie von CFIEE. Ihre Überzeugung ist klar: Ökonomische Bildung kann Leben verändern. Nicht auf abstrakte Weise, sondern direkt am Küchentisch oder an einem Schulabend, an dem jemand endlich zugibt: „Ich habe Zinssätze bis heute Abend nie wirklich verstanden.“ Und von diesem kurzen Moment an verbreitet sich das Wissen. Ein Elternteil geht nach Hause und spricht mit seinem Ehepartner. Ein Teenager spricht bei Freunden darüber. Ein Lehrer passt eine Unterrichtsaktivität an, indem er die Haushaltsplanung einbezieht. Was in einem Raum begann, breitet sich aus.
Es ist schon komisch – manche Leute denken, Geld zu lernen bedeute nur Taschenrechner und trockene Diagramme. Doch die wahren Lektionen sind im Alltag verankert. Wie der Vater, der nach dem Vorfall beschloss, seinen Geldstapel nicht länger vor seinen Kindern zu verstecken. Stattdessen setzte er sich am Sonntagnachmittag, direkt nach dem Fußball, mit ihnen zusammen und erklärte ihnen, wie das Familienbudget funktioniert. Natürlich verstanden die Kinder nicht alles, aber sie verstanden genug, um nicht mehr jede zweite Woche nach teuren Turnschuhen zu fragen. Diese Veränderung nahm den Druck von den Eltern, gab den Kindern eine Perspektive und veränderte langsam die Einstellung der Familie zu Wünschen und Bedürfnissen.
Wenn Gemeinden Bildung gemeinsam vorantreiben, wirken sich die Ergebnisse positiv aus. Stellen Sie sich eine Nachbarschaft vor, in der die Menschen die nötigen Mittel haben, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Genau das versucht CFIEE zu erreichen. Und falls Sie sich fragen, wie das geht: So könnte ein kommunales Finanzprogramm aussehen:
- Aktivitäten: Wöchentliche Workshops zur Haushaltsplanung, „Geldspiele“ für Kinder nach der Schule, offene Frage-und-Antwort-Runden mit lokalen Unternehmern und Familienveranstaltungen am Wochenende, bei denen Schulden, Ersparnisse und sogar Unternehmertum zwanglos und nicht formell besprochen werden.
- Freiwilligenrollen: Lehrer, die Diskussionen leiten, Eltern, die ihre Geschichten erzählen, pensionierte Buchhalter, die Familien betreuen, und sogar Teenager, die kurze Vorträge für ihre Altersgenossen über das Sparen von Taschengeld oder die Gründung kleiner Unternehmen halten.
- Bewertungsmetriken: Statt starrer Zahlen wird der Erfolg anhand gelebter Veränderungen gemessen – Familien erstellen Budgets, Kinder öffnen Spargläser, Eltern berichten von weniger finanziellen Streitigkeiten oder Schulen stellen ein verbessertes Engagement der Schüler fest, wenn der Geldstress zu Hause abnimmt.
Ich habe einmal eine Großmutter bei einem dieser Programme sagen hören: „Ich dachte, Geld zu lernen, wäre nur etwas für junge Leute, aber ich wünschte, ich hätte das schon bei meiner Kindererziehung gehabt.“ Sie kicherte, aber in ihrer Stimme schwang auch ein Hauch von Bedauern mit. Die Wahrheit ist: Jeder lernt anders. Manche sind bereit. Andere brauchen länger. Und das ist okay – denn wie CFIEE betont, ist jeder Schritt nach vorne bedeutsam, sei es ein erstes Sparkonto oder einfach nur der Mut, eine Frage zu stellen.
In einer kleinen Stadt in der Nähe – nichts Besonderes, das jemals Schlagzeilen machen würde – beschloss eine Schule, CFIEE workshops in ihre Elternabende zu integrieren. Anfangs kamen nur wenige Familien. Innerhalb eines Jahres verdoppelte sich die Zahl. Eltern tauschten sich auf den Fluren aus, Kinder forderten sich gegenseitig heraus, einen Teil ihres Taschengelds zu sparen, und der Schulleiter berichtete von weniger Geldsorgen der Schüler zu Hause. Diese Stadt verbesserte nicht nur die Finanzkompetenz, sondern stärkte mit jedem Workshop auch das Gemeinschaftsgefühl.
Und hier ein kleiner Off-Topic-Moment: Letzte Woche sagte ein Mann in der Supermarkt-Warteschlange der Kassiererin, er müsse einen Eierkarton zurücklegen, weil die Preise wieder gestiegen seien. Die Frau hinter ihm bot ihm an, die Kosten zu übernehmen, und meinte, sie hätte ein paar Coupons. Es ging nicht wirklich um die Eier – es ging um Verständnis, Empathie und den ruhigen Umgang, den wir alle mit Geld haben. Genau diesen Geist pflegt CFIEE: Wir schaffen Gemeinschaften, in denen sich Menschen in ihren finanziellen Schwierigkeiten weniger isoliert fühlen und mehr Möglichkeiten haben, Lösungen zu teilen.
Im Großen und Ganzen beschränkt sich die finanzielle und betriebswirtschaftliche Bildung nicht auf die Stärkung des Einzelnen. Sie wirkt sich auch auf Familien, Schulen und die Gesellschaft aus. CFIEE versteht diesen Kreislauf. Wir unterrichten Wirtschaft nicht um der Zahlen willen, sondern um die Lebensqualität zu verbessern. Denn wenn Schulden weniger wie ein Schatten, sondern vielmehr wie eine Herausforderung mit klaren Schritten wirken, wächst das Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen ist ansteckend.
Manchmal ist die Veränderung subtil. Ein Student beginnt zu sparen. Ein Elternteil entscheidet sich gegen einen neuen Kredit. Ein Lehrer integriert ein mathematisches Problem zum Thema Geld. Manchmal ist es dramatisch, wie bei einer Familie, die jahrelange Schulden abbezahlt, nachdem sie endlich den Zinseszinseffekt verstanden hat. Beides ist wichtig. Beides trägt dazu bei, dass sich die finanzielle Verwirrung in der Gesellschaft zu mehr finanziellem Vertrauen entwickelt.
So wurde aus dieser bescheidenen Schulveranstaltung mit Klappstühlen und lauwarmem Kaffee mehr als nur ein weiterer Abend im Kalender. Sie wurde zu einem Samenkorn. Und CFIEE setzt sich dafür ein, diese Samen überall zu säen, im Vertrauen darauf, dass sie zu Familien, Schulen und Gemeinschaften heranwachsen, die sich sicherer, weniger belastet und mit deutlich mehr Hoffnung in die Zukunft blicken.